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Hier findest du einen gelungenen Mix aus Tradition und Moderne. Die Einflüsse der Kolonialisierung und der späteren Einwanderer haben überall auch die heutige Küche Südamerikas mitgeprägt. Trotzdem ist es der Bevölkerung gelungen, auch die teilweise Jahrtausende alten Tradition der indigenen Vorfahren aufrecht zu erhalten.

Brasilien – Ein Spiegelbild Südamerikas

Brasilien ist das größte Land in Südamerika und nimmt fast 50 Prozent vom ganzen Kontinent ein. Die brasilianische Küche hat europäische, afrikanische Einflüsse. Aber auch einiges der Essenskultur amerikanischer Ureinwohner ist Teil der heutigen Küche. Wie stark die Einflüsse der jeweiligen Kulturen sind variiert stark je nach Region, was die Mischung aus einheimischer und eingewanderter Bevölkerung und die Größe des Landes widerspiegelt. Dadurch wurde eine nationale Küche geschaffen, die durch die Bewahrung regionaler Unterschiede gekennzeichnet ist.

Einige Zutaten, die bereits von den Ureinwohnern Brasiliens verwendet wurden sind:

  • Maniok (auch Yuca genannt, ähnlich einer Kartoffel)
  • Tucupi (Saft aus der Maniokknolle)
  • Cumaru (Tonkabohne, Hülsenfrucht)
  • Guaraná
  • Açaí
  • Cashew

Kolumbien – Hotspot für Kaffee und Suppen Fans

In Kolumbien findest du aufgrund der Kolonialisierung viel Spanische Einflüsse, aber auch Sklaven aus Afrika haben ihren Teil zur Essenskultur beigetragen, genauso wie die indigene Urbevölkerung. Egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen Reis, Fleisch und Gemüse sind Teil fast jeder Kolumbianischen Mahlzeit. Dazu gibt es oft eine Suppe. Kolumbianer sind außerdem große Kaffee Fans, falls du also jemals dort bist, stell dich darauf ein jede Menge davon zu trinken. Zu den beliebten Gerichten gehören:

  • Bandeja Paisa, das Gericht bezeichnet man auch als den “Handwerker-Teller”, weil es als große Portion serviert wird. Es besteht aus weißem Reis, roten Bohnen, Rinderhackfleisch, gebratenen Kochbananen, Chorizo, Avocado, Mais, Schweineschwarten, eine Arepa (Maisfladen) und ein Spiegelei
  • Empanadas, das beliebte Streetfood ist in ganz Lateinamerika verbreitet und hat auch schon die restliche Welt erobert. In Kolumbien werden sie zusätzlich frittiert und können mit so gut wie allem gefüllt werden, darunter Reis, Fleisch, Eier, Kartoffeln und Gemüse.

Chile – Erhält die Jahrtausende alten Traditionen

Aufgrund der langen Küste Chiles sind Meeresfrüchte die Hauptzutat vieler Gerichte, vor allem in der Mitte und im Süden des Landes. Einheimische Feldfrüchte sind das Grundnahrungsmittel der regionalen Küche. Viele der Gerichte wurden bereits seit Tausenden von Jahren von der einheimischen indigenen Bevölkerung zubereitet, lange bevor die Spanier kamen. Zu den wichtigsten Feldfrüchten gehören Mais, auch bekannt als Choclo, Quinoa und Kartoffeln.

Diese Nahrungsmittel wurden sogar schon vor der Zeit der Inkas angebaut und waren Hauptnahrungsquelle in den Hochlagen der Anden. Obwohl sie ursprünglich aus Europa stammen, werden auch Oliven aus dem Norden Chiles mittlerweile in vielen lokalen Gerichten verwendet

Argentinien – Der `Place to be’ für alle Fleischliebhaber

Die Küche Argentiniens ist vor allem für Barbecues mit Unmengen an Fleisch und auch Fisch bekannt. Obwohl auch hier wieder viele Kulturen Einfluss auf die heutige Küche genommen haben, ist es für Vegetarier in Argentinien schwerer als anderswo. Während fast alle gängigen Gemüsesorten im Land angebaut werden, gibt es nur wenige Gerichte, die komplett fleischfrei sind. Eine der wenigen Ausnahmen sind Pizza und Nudelgerichte, bei denen italienische Einwanderer die kulinarische Kultur des Landes beeinflusst haben.

  • Frühstück: Oft gibt es nur einen Kaffee, dazu vielleicht etwas Brot oder Gebäck
  • Mittagessen: Mittags wird noch nicht so viel gegessen wie abends. Meistens gibt es aber die erste warme Mahlzeit des Tages.
  • Merienda: Quasi die argentinische Variante von Kaffee und Kuchen, die aber nicht immer gegessen wird.
  • Picada: Eine kleine Mahlzeit zum Feierabend, die oft aus einem Bier und salzigen Snacks oder Käse besteht und mit den Kollegen gegessen wird.
  • Abendessen: Zu Abend gibt es unbedingt etwas Warmes auf den Tisch, meistens ist es die größte Mahlzeit des Tages und fast immer gibt es etwas mit Fleisch.

Bolivien – Land des Weins

Die bolivianische Küche variiert stark von einer Region zur nächsten, beeinflusst durch Geographie, Klima, Kultur und Geschichte. Zum Beispiel ist ein Großteil des westlichen Boliviens trocken und bergig. Hier enthält das bolivianische Essen viele Körner. Kohlenhydrate wie Kartoffeln und Mais sind weit verbreitet. Typische Rezepte enthalten Zutaten wie Quinoa und Mote, die Tausende von Jahren in die postinkanische Zeit zurückreichen.

  • Osten: In der Region gibt es am meisten Landwirtschaft und Viehzucht in Bolivien, daher sind Gemüse und Rindfleisch in vielen Rezepten enthalten. Obst ist in dem tropischen Gebiet ebenfalls reichlich vorhanden und wird oft sowohl in Hauptmahlzeiten (z.B. gebratene Kochbananen) als auch in süßen und fruchtigen Nachspeisen (z.B. Maracuja-Mousse) verwendet.
  • Süden: Die Region ist berühmt für ihren Wein, der aus Trauben hergestellt wird, die in einigen der höchstgelegenen Weinberge der Welt wachsen. Hier ähnelt die Küche eher der des benachbarten Argentiniens, wobei Vorspeisen, gegrilltes Rindfleisch und Obst- und Käseplatten sehr verbreitet sind.
  • Norden und Osten: Hier sind die Rezepte oft von Gerichten aus dem nahen Brasilien beeinflusst.

Peru – Scharf wie Chilli

Peru ist das drittgrößte Land Südamerikas und hat drei verschiedene Regionen innerhalb seiner Grenzen. Es gibt das Andenhochland, die Küste und das Amazonasbecken, ein Regenwaldgebiet auf der östlichen Seite des Andenhochlandes. Jede Region bietet unterschiedliche einheimische kulinarische Fleisch-, Obst- und Gemüsesorten, die die peruanische Küche abwechslungsreich machen. Auch die peruanische Küche integriert spanische, asiatische, inkaische und andere europäische Einflüsse in ihren Gerichten. Die Zutaten basieren stark auf Kartoffeln, Bohnen, Reis, Rindfleisch, Eiern, Lammfleisch, Fisch, Mais, Huhn und vor allem auf der Aji, der Chili. Die scharfe Chilischote wird verwendet, um stärkere Aromen in den Gerichten zu erzeugen, die meist auf spanischer und indigener Kost aufbauen. Die peruanische Küche bietet spektakuläre kulturelle und biodiverse Kombinationen von Kochtechniken und Zutaten, die während mehrerer Jahrhunderte der Einwanderung aus der ganzen Welt in dieses Land gebracht wurden.